
Orfeo und Euridice haben ein langes Leben miteinander verbracht und sind gemeinsam alt geworden. Nun ist Euridice gestorben. Orfeo findet sich alleine in seiner Wohnung wieder, isoliert sich von seiner Umwelt. Nur sein erwachsener Sohn Apollo versucht, Kontakt zu dem zunehmend unzugänglichen Mann zu halten.
Eine alte Melodie beginnt durch Orfeos Kopf zu spuken und versetzt ihn zurück in seine Jugendzeit. Längst verstorbene Freunde treten auf und feiern die Hochzeit von Euridice und Orfeo. Doch der Schleier des Alterns legt sich über alles, aus der Feier wird eine Trauerprozession. Orfeos Wohnung verwandelt sich in die Unterwelt, wird für ihn zur Hölle. Die engen Räume weiten sich zu einer endlosen Landschaft, vor der sich der gebrechliche Mann hilflos wiederfindet. Der Fluss Styx beginnt die Wohnung zu fluten. An seinem Ufer sitzt ein verlorener Taucher, den die Schiffsbesatzung wohl für tot gehalten hat. Auf der Suche nach einem Ausgang singt Orfeo in die Leere, doch nur das Echo antwortet. Wird ein Schiff kommen und ihn über die Wasserfluten übersetzen?
Orfeo als der ewige Mythos des Alterns – auf den 60 Quadratmetern der Wohnung nebenan und in der inneren Unendlichkeit der Einsamkeit.











